Aufführung

in der Brotfabrik

 
 

                            Die in Berlin neugegründete

                  Tanztheatercompany Se7en SistArs

                          präsentierte ihr erstes Stück

                                      mit der Premiere von

                                     „My Love is killing me“

                                 in der Brotfabrik Berlin

                                   am 17./18. und 19. Mai 2012

Gastspiel in Avignon im Juli 2012

mit Kei Minoura  in der neuen männlichen Besetzung

Auszug einer Rezension von Frank Becker/ Schriftsteller aus München


Am Anfang ist der Klang.

Von der lichtlosen Bühne kommt das Geräusch nackter Füsse auf glattem Boden und der keuchende Atem einer Frau, die durch die Dunkelheit rennt.

Fürchtet sie sich?  Läuft sie auf etwas zu, oder vor etwas davon, im Kreis vermutlich- sie wird nirgends ankommen, doch sie rennt. Bis sie irgendwann innehält und wartet. Allein mit ihrem Atem, der allmählich ruhiger wird. Als er geichmäßiger geht, ein Lichtblick.


Eine Lichtsäule von oben ragt auf den Boden hinab. Harmonische Geigentöne ermutigen die Frau sich dem Licht zu nähern, es zu berühren; schliesslich taucht sie hinein: Dieser Moment scheint sie zu beruhigen, der Strahl umhüllt sie- sie badet darin- ihr Gesicht und das Kleid leuchten in der Dunkelheit- überwältigt von der aufgenommenen Kraft, bricht sie zusammen.


Eine 2. und 3. Lichtquelle leuchten auf. Zwei gesichtslose Wesen erheben sich vom Boden , richten die Frau wieder auf, versuchen ihr Impulse zu geben: dirigieren sie auf ihrem Weg voranzuschreiten.

Im 2. Licht erkennt die Frau die Eigenschaften von Licht und Schatten als Gut & Böse, mit all denen ihr innewohnenden Kräften  und lernt zu unterscheiden; sich zu entscheiden.

Im 3. Licht gibt sie sich ihren positiven Gefühlen ganz hin, als ein Mann aus dem Nichts auftaucht, sie auffängt, als sie fällt, ins Nichts.

Dann wird die Bühne hell, die beiden erkunden einander, kommen sich nahe.


Performance und Tanz wagen ein Experiment und suchen ( zur entsprechenden Solo-Geige Live-Begleitung) nach der gemeinsamen Sprache zweier Körper, die sich gegenseitig anziehen, obgleich so fremd wie zwei verschiedene Kontinente. Die Bewegung der beiden werden immer koordinierter- bis sie einander ergänzen.

Die anfangs zaghaften Berührungen werden intensiver schliesslich begehrend erotisch.


Im nächsten Moment auf der Bühne tanzen die anderen Beiden,  gesichtlose Wesen, zwillingsartig, wie Spiegel füreinander, roboterhaft zu disharmonischen pfeifenden Tönen.

Der hinzukommende Mann schaut dem Treiben fasziniert zu, bewegt sich im Hin und Her der Figuren, versucht die Aufmerksamkeit der Beiden zu erlangen.

(....) Wird er sich für diese oder jene entscheiden, oder überhaupt nicht (......)?